Aufzüge ohne Maschinenraum zu installieren ist für moderne Anlagen mittlerweile meistens problemlos möglich.

Was genau ist ein Aufzugsmaschinenraum?

Der Maschinenraum eines Aufzugs ist der Technikraum, der sich über dem Schacht, in dem sich die Kabine bewegt, befindet. Hier befindet sich der Antrieb, der den Fahrstuhl bewegt. Architekten sind diese Maschinenräume schon immer ein Dorn im Auge gewesen. Sie stören oft die Ästhetik eines Gebäudes, da sie auf Dächern meist deutlich sichtbar hervorstehen. Daher setzen sich maschinenraumlose Aufzüge immer mehr durch.

Seit Ende der 1990er-Jahre gibt es Aufzugsysteme, die keinen separaten Maschinenraum mehr benötigen.

Wie funktioniert ein Aufzug ohne Maschinenraum?

Das Herzstück der maschinenraumlosen Technologie ist ein kompakter, getriebeloser Motor, der direkt in den Schacht integriert wird und für den kein separater Raum mehr benötigt wird. Diese Innovation ermöglicht es, Platz zu sparen und die Installation in Gebäuden aller Art zu vereinfachen. Was einst das Ergebnis technologischer Innovationen war, ist mittlerweile zu einer Standardlösung geworden. „Um Platz zu sparen, ist der Motor maschinenraumloser Aufzüge (MRL) im oberen Teil des Aufzugsschachtes montiert“, erklärt Philippe Pereira, Vertriebsleiter Neuinstallationen bei TK Elevator. „Er ruht auf den Führungen oder bei größeren Aufzügen auf einem Stahlträger.”

Aufzugswartungen oder Aufzugreparaturen werden durch die Installation eines Notfallzugangs erleichtert, welche meist an der Zugangstür zur Kabine oder an einer angrenzenden Wand zu finden sind.

Aufzüge ohne Maschinenraum und ohne mechanisches Untersetzungsgetriebe

Die wichtigste Innovation dieses Systems bestand jedoch in der Entwicklung eines kompakten Motors, der das Anheben und Absenken der Kabine ohne mechanische Winde ermöglicht. Dieser „Gearless“ genannte Elektromotor ist nur 30 bis 40 cm hoch und 40 bis 60 cm breit.

Die Steuerung erfolgt über einen Antrieb mit variabler Frequenz, der durch Modulation der Spannung und Frequenz Strom einspeist, um die Kabine mit einer variablen Geschwindigkeit zu bewegen.

„Die Kabine bewegt sich gemäß einer vorprogrammierten Progressionskurve“, präzisiert Philippe Pereira. Die Kontrolleinheit, die ständig über die Position der Kabine informiert ist, regelt die Geschwindigkeit des Motors, um einen sanften Stopp auf einer Etage mit einem Toleranzbereich von nur 5 mm zu ermöglichen. Die Kabine wird daher langsamer, wenn sie sich ihrem Ziel nähert. Der Stopp-Vorgang wird elektronisch gesteuert und erfolgt sanft und nicht abrupt. Durch das Schließen der Bremsen, die eine mechanische Verriegelung bewirken, bleibt die Kabine sicher stehen.

Neue Perspektiven zur effizienteren Nutzung von Gebäuden

Die Integration eines maschinenraumlosen Aufzugs in ein Gebäude kann dessen Wert und Attraktivität steigern. Die platzsparende Installation eröffnet neue Möglichkeiten für die Nutzung der Fläche, die ansonsten für den Maschinenraum reserviert wäre. Zudem sind diese Aufzugssysteme ohne Maschinenraum oft energieeffizienter als alternative Aufzugsanlagen. Da sie kein Öl benötigen, sind sie auch aus ökologischer Sicht vorteilhaft und tragen zu einem nachhaltigen Gebäudemanagement bei

Ein weiterer entscheidender Vorteil ist die Flexibilität in der Planung: Ohne die Notwendigkeit eines Maschinenraums können Architekten und Planer freier arbeiten und innovative Gebäudekonzepte realisieren.

Wartung und Sicherheit von maschinenraumlosen Aufzügen

Trotz des kompakten Designs sind maschinenraumlose Aufzüge für Wartungspersonal leicht zugänglich. Moderne Systeme verfügen über intelligente Diagnosetools, die eine schnelle Fehlererkennung und -behebung ermöglichen. Für Gebäudemanager bedeutet dies weniger Ausfallzeiten und zufriedenere Aufzugsnutzer.

Maschinenraumlose Aufzüge: Was sind die Alternativen?

Heutzutage werden für Aufzug Neuinstallationen fast ausschließlich Modelle verbaut, die keinen Maschinenraum mehr benötigen. Die Ausnahmen sind hydraulische Aufzüge. Diese werden dann installiert, wenn schwere Lasten befördert werden müssen, wenn Gebäude sehr hoch sind, oder andere spezielle Leistungsanforderung erfüllt werden müssen.

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