Eine professionelle fachgerechte Aufzugswartung ist von entscheidender Bedeutung für die Lebensdauer einer Aufzugsanlage. Werden Wartungsarbeiten nur unzureichend oder nicht regelmäßig durchgeführt, kann dies zu Störungen sowie vermeidbaren und kostspieligen Ausfällen führen (Wie lange darf ein Aufzug außer Betrieb sein?). In einem Forschungsbeitrag im Journal of Building Engineering werden neben dem Alter einer Aufzugsanlage „unzulängliche Sicherheitseinrichtungen, Abweichungen von gesetzlichen Anforderungen und Richtlinien, die Überschreitung der Lebensdauer von Komponenten” einige der Hauptgründe für eine verkürzte Aufzugs-Lebensdauer und die damit einhergehenden hohen Kosten für eine Aufzug Reparatur aufgelistet. Das Ziel einer Aufzugswartung ist es, diese Faktoren regelmäßig zu überprüfen und wo nötig, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen.

Welche Faktoren beeinflussen, wie oft ein Aufzug gewartet werden sollte?

Wie oft ein Aufzug idealerweise gewartet werden sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hier sind einige der wichtigsten:

• Vorgegebene Wartungsintervalle von Originalteil-Herstellern Originalteilehersteller:
  Bei vielen wichtigen Komponenten, wie zum Beispiel Aufzugsbremsen, geben die Originalhersteller Wartungsintervalle vor. Genau wie beim Auto ist es zu empfehlen, sich an diese Vorgaben zu halten, um Störungen zu vermeiden.
• Anzahl der Fahrten:
  Für die Festlegung der optimalen Wartungsintervalle ist die Nutzungshäufigkeit einer Anlage entscheidend. Je häufiger ein Aufzug in Betrieb ist, desto schneller machen sich Verschleißerscheinungen bemerkbar und kürzere Wartungsintervalle sind nötig, um einen optimalen Anlagenzustand sicherzustellen. Aufzüge, die kommerziell oder in öffentlichen Einrichtungen genutzt werden, müssen daher meist monatlich gewartet werden. Bei Anlagen, die in Wohnhäusern mit bis zu sechs Etagen installiert sind und die weniger als 6.000 Fahrten pro Monat zurücklegen hingegen, kann eine Wartung pro Quartal ausreichend sein. Diese Angaben sind jedoch keine verbindlichen Richtwerte und viele andere Faktoren in dieser Liste müssen ebenfalls berücksichtigt werden.
• Alter der Anlage:
  Das Alter einer Aufzugsanlage ist ein weiterer entscheidender Punkt. Bei Aufzugsanlagen greift hier oft das sogenannte „Badewannen-Prinzip”. Das bedeutet, dass Anlagen direkt nach der Installation oft etwas häufiger gewartet werden sollten, da während dieser Phase noch kleinere Störungen auftreten können. Ebenso ist die Wahrscheinlichkeit, dass Probleme auftreten, nach Jahrzehnten intensiver Nutzung erhöht (Sechs Warnzeichen, dass Ihre Aufzüge modernisiert werden müssen). Die Jahre, die zwischen dem Einbau der Anlage und ihrem Lebensende liegen, bilden also den Boden der Badewanne. Während dieser Zeit ist die Wahrscheinlichkeit, dass Störungen auftreten, statistisch gesehen am geringsten.
• Umfeld & Gebäudeart:
  Die Art und Weise der Nutzung ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Industriell genutzte Aufzüge, die größere Lasten transportieren müssen, oder Anlagen, die in sehr hohen Gebäuden fahren, haben ein anderes Wartungsprofil als Aufzüge in Wohngebäuden.
• Die Art des Aufzugs:
  Die beiden gebräuchlichsten Aufzugstypen sind hydraulische und elektrische Seilaufzüge (Welche Verschiedenen Arten von Aufzügen gibt es?). Beide Aufzugsarten sind unterschiedlich konzipiert. Bei hydraulischen Aufzügen wird die Kabine ohne ein Gegengewicht durch ein Teleskop-Kolbensystem bewegt, während bei Seilaufzügen ein Gegengewicht genutzt wird. Dies führt zu ganz unterschiedlichen Anforderungen an eine Aufzugswartung.

Gesetzlich vorgeschriebene Wartungsintervalle für Aufzüge

In Deutschland sind regelmäßige Überprüfungen von Aufzügen gesetzlich vorgeschrieben. Diese als „wiederkehrende Prüfungen” bezeichneten Inspektionen sind gemäß der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) vorgeschrieben und müssen verpflichtend alle zwei Jahre von einer „zugelassenen Überwachungsstelle” (ZÜS), wie z.B. dem TÜV SÜD, durchgeführt werden (Gesetzliche Vorschriften für Aufzüge). Alle Aufzugsanlagen unterliegen gemäß der BetrSichV dieser Prüfpflicht, unabhängig davon, ob sie für Personenbeförderung ausgelegt sind, überwachungsbedürftig sind oder nur von Mitarbeitern genutzt werden (Warum eine Wiederkehrende Prüfung für Aufzüge Pflicht ist).

Die europäische Norm DIN EN 13015, welche Regeln für Instandhaltungsanweisungen von Aufzügen und Fahrtreppen enthält, empfiehlt, dass bei Aufzügen mit mehr als 40.000 Fahrten eine monatliche Wartung durchgeführt werden sollte. Bei verglasten Aufzügen, bei Anlagen mit mehr als 6.000 Fahrten pro Monat, oder bei Aufzügen mit einer Nutzungsdauer von mehr als 15 Jahren sollte die Wartung alle zwei Monate durchgeführt werden.

Vorteile regelmäßiger Aufzugswartung

Die Vorteile einer regelmäßigen Aufzugswartung liegen auf der Hand: die Sicherheit Ihrer Anlagen wird erhöht und längere Störungen und Ausfälle vermieden. Häufig werden auch die Kosten für den dauerhaften Betrieb der Anlage reduziert, weil größere Reparaturen vermieden werden können. Die regelmäßige Wartung eines Aufzugs ist daher unerlässlich. Sie verlängert die Lebensdauer der Anlage und bringt langfristige wirtschaftliche Vorteile.

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